DGK-DVG: Erfurter Thementage - Thema: Manchmal ist es zum Erbrechen! Erkrankungen von Magen und Darm
Teilnehmerkreis: Tierärzt:innen, vet.-med. Studierende
Zeitraum: 12.05.2023 - 14.05.2023
Zusatzinformationen:
Wissenschaftliche Leitung:
Dr. Ingmar Kiefer Universität Leipzig, Klinik für Kleintiere
An den Tierkliniken 23
04103 Leipzig
E-Mail: Kiefer@kleintierklinik.uni-leipzig.de
Teilnahmegebühr: 200 €
Frühbucher bis 11.04.2023, (Spätbucher ab 12.04.2023):
- Wissenschaftliches Hauptprogramm:Mitglied 260,00 € (290,00 €), Nichtmitglied (320,00 €) (350,00 €) Praxisgründer – Mitglied 185,00 € (215,00 €), Praxisgründer – Nichtmitglied 245,00 € (275,00 €) Studierende – Mitglied 70,00 € (90,00 €), Studierende – Nichtmitglied / erwerbslose TÄ / TÄ in Elternzeit / nicht mehr praktizierende TÄ ˃ 65 J.: 120,00 € (140,00 €)
- Seminare:
S1: Röntgenaktualisierung Mitglied 260,00 € (290,00 €), Nichtmitglied 310,00 € (340,00 €)
S2: Sonographie Mitglied 420,00 € (450,00 €), Nichtmitglied 470,00 € (500,00 €)
S3: Anästhesie Mitglied 170,00 € (200,00 €) Nichtmitglied 220,00 € (250,00 €)
S4: Magen-Darm-Trakt Mitglied 170,00 € (200,00 €) Nichtmitglied 220,00 € (250,00 €)
Tagungsort: Kaisersaal Gastronomie-& Veranstaltungs GmbH, Futterstr. 15/16, 99084, Erfurt, Germany,
Programm 12.05.2023 - 14.05.2023
Freitag, 12. Mai 2023
Seminar 1
Kurs zur Erneuerung der Fachkunde für Tierärzte nach Strahlenschutzverordnung § 48 und Richtlinie Strahlenschutz in der Tierheilkunde
09.45-18.15 Uhr
Referenten: I. Kiefer, C. Köhler, Leipzig
Teilnehmerbegrenzung: 45
Unter welchen Umständen darf eine schwangere Person in den Kontrollbereich? Müssen alle meine Mitarbeiter ein Dosimeter haben? Wie kann ich meine Mitarbeiter beim Strahlenschutzregister anmelden? Brauche ich ein Augenlinsendosimeter? Kann mein Mitarbeiter ein elektronisches Dosimeter verlangen? Dies Liste der Frage lässt sich vermutlich über mehrere Seiten noch hinziehen, ohne das eine Frage dabei wäre, die keine Relevanz für den Tierarzt hat. Manche dieser Fragen lassen sich sehr einfach beantworten und andere sind hochkomplex. In dem Kurs wird versucht auf die wichtigsten dieser Punkte einzugehen und dadurch eine nach wie vor vorhandene Unsicherheit unter den Tierärzten zu vertreiben. Der Umfang von Strahlenschutzgesetz und neuer Strahlenschutzverordnung hat seit 2017enorm zugenommen und die Pflichten des Betreibers einer diagnostischen Röntgenanlage haben gefühlt noch mehr zugenommen.
Gemäß dem Programmschwerpunkt der 4. Erfurter Thementage im Jahre 2024 „Magen und Darm“ werden Erkrankungen dieser Organe auch intensiv aus der Sicht des Bildgebers betrachtet. Hierbei wird auf die native Projektionsradiographie und auch auf Kontrastuntersuchungen eingegangen. Natürlich darf auch die Sonographie als die vermutlich wichtigste Alternative zur klassischen Projektionsradiographie nicht fehlen
Programm:
Begrüßung und Überprüfung der Personalien
Grundlagen, Konzepte und Größen des Strahlenschutzes – neue Entwicklungen Rechtfertigung und Optimierung, ALARA-Prinzip, Effektive Dosis, Strahlenwichtungsfaktoren, Gewebewichtungsfaktoren, Bedeutung der Grenzwerte. Entwicklung und Vergleich von ICRP 26, ICRP 60 und ICRP 107, ICRP 137
Die neuen Verordnungen – Bedeutung für den Strahlenschutz in der Tierheilkunde Fachkunde, Überwachung und Unterweisung des Personals, Vorschriften für den Kontrollbereich, Tierhalter, baulicher und instrumenteller Strahlenschutz, vorgeschriebene regelmäßige Überprüfungen, Änderungen zur alten Rechtslage
Native Projektionsradiographie bei Erkrankungen von Magen und Darm
Physiologische Befunde des Magendarmtraktes; Bild verschiedener Ileusursachen wie Volvulus, Paralytischer Ileus; typische radiologische Anzeichen in der nativen Diagnostik; Pitfalls in der nativen Diagnostik
Strahlenschutz des Personals Organisation des Strahlenschutzes, Vorschriften für den Kontrollbereich, Grenzwerte, Überwachungsvorschriften, Aufgaben des Strahlschutzverantwortlichen, Aufgaben des Strahlenschutzbeauftragten
Die Sonographie als Alternativen zur Projektionsradiographie
Physiologische sonographische Befunde; enzündliche und neoplastische Veränderungen, sekundäre Anzeichen für einen Ileus; typische Befunde bei einem FK-Ileus, Invagination, linearer Fremdkörper; Pylorusstenose; Differentialdiagnose und Möglichkeiten zur Differenzierung
Strahlenbiologische Grundlagen
Deterministische und stochastische Wirkungen, Risiken für das Ungeborene, Genetisches Risiko, Krebsrisiko. Neue Erkenntnisse der LSS-Studien. Die Bewertung durch die ICRP.
Kontrastpassage: Wann, Warum und vor allem Wie:
Indikationen für eine Kontrastpassage, Dosierungen bei Hund und Katze; unterschiedliche Kontrastmittel und deren Anwendung, normale Passagezeit; physiologische Befunde, Unterschiede bei Hund und Katze, Möglichkeiten zu Fehlinterpretationen
Exposition der Bevölkerung natürliche Belastungen durch Weltraum- und terrestrische Strahlung
Radon, der Stellenwert der medizinischen Strahlenanwendung, Exposition beim Fliegen, Ursachen der Exposition der Bevölkerung
Abschlussklausur (45 min) 30 Fragen 70% müssen korrekt beantwortet werden
Seminar 2:
Sonographische Diagnostik bei Erkrankungen von Magen und Darm
9.00-17.45 Uhr
Referenten: M. Füsser; S. Gamerad; S. Ophey; A. Zelck, Leipzig
Teilnehmerbegrenzung: 20
Theorie und Praktische Übungen in Zusammenarbeit mit der Firma scil animal care company, Viernheim und freundlicher Unterstützung des Fachtierarztzentrum Dr. Bodo Kröll und Kollegen, Erfurt
Inhalt:
Keinen Tag ohne einen Patienten mit Erbrechen in der Praxis. Keinen Tag ohne Patienten mit Durchfall. Die Liste der Patienten mit Symptomen, welche eine Erkrankung von Magen und Darm vermuten lassen, ist vermutlich endlos lang. Viele Patienten davon können bereits durch Anamnese und klinische Untersuchung richtig eingeschätzt werden. Es bleiben aber genügend Patienten zurück, die keine eindeutige Zuordnung ermöglichen. Häufig wird bei diesen Patienten eine Röntgendiagnostik durchgeführt, um zumindest einen Ileus auszuschließen.
Aber ist dieses Vorgehen noch zeitgemäß? Oder hat auch bei dieser Fragestellung die Sonographie die Projektionsradiographie als Methode der ersten Wahl abgelöst? Was mache ich bei dem Verdacht auf ein Ulcus? Wie sicher kann ich einen Fremdkörper im Magen sonographisch erkennen? Kann ich Tumore sonographisch sicher diagnostizieren und gibt es vielleicht die Möglichkeit eine Artdiagnose zu stellen? Hilft mir die Sonographie bei der Diagnostik chronischer Enteropathien (z.B. IBD und PLE) weiter?
Alle diese Fragen werden in diesem Seminar aus Sicht des Sonographen bearbeitet.
Lernziele:
Nach der Veranstaltung ist der Teilnehmer in der Lage strukturiert Magen und Darm zu untersuchen. Er ist in der Lage auf schlechte Untersuchungsbedingungen zu reagieren und kann durch die Modifikation der Geräteeinstellung darauf reagieren. Er kennt die klassischen Veränderungen von Magen und Darm und kann diese differenzieren. Fernerhin sind ihm die Limitationen der Methode bekannt.
Methoden:
Vortrag, praktische Übungen, simulations-basiertes Training, interaktive Fallbesprechungen
Begrüßung und Literatur
Physiologische Darstellung Magen und Darm
Pathologien des Magens und Möglichkeiten zur Differenzierung
Praktische Übungen
Sonographische Ileusdiagnostik, leicht gemacht!
Praktische Übungen
Neoplasien des Darms, Unterschiede Dünndarm und Dickdarm, Differenzierung
entzündlich vs. Neoplasie
Möglichkeiten, Diagnosesicherung, FNA und Biopsie
Fälle
Abschlussbesprechung
Seminar 3
Anästhesie – Was alles schief gehen kann
13.30-17.30 Uhr
Referentin: M. Alef, Leipzig
Teilnehmerbegrenzung: 30
Inhalt:
Narkose zu tief oder nicht tief genug, Herzfrequenz zu schnell oder zu langsam, Patient wird zu langsam wach oder zu schnell... Während einer Allgemeinanästhesie kann vieles „schief“ gehen oder nicht so verlaufen, wie gewünscht. Im Seminar werden typische Situationen/Patienten aufgegriffen und das Vorgehen diskutiert, denn „Kochrezepte“ gibt es leider nicht
Teil 1
Teil 2
Abschlussbesprechung
Seminar 4
Alarm im Darm – Was tun bei Durchfall und Erbrechen?
09:00-12:45 Uhr
Referenten:
K. Kalenyak; E. Reith, Leipzig
Teilnehmerbegrenzung: 30
Inhalt:
„Der Darm ist der Vater aller Trübsal“ (Hippokrates v. Kos, 460–377 v. Chr.)
Gastrointestinale Symptome wie Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust gehören zu den häufigsten Vorstellungsgründen in der tierärztlichen Praxis. In diesem interaktiven Seminar möchten wir Sie daher auf eine imaginäre Reise durch den Magen-Darm-Trakt von Hund und Katze mitnehmen.
Nach einer Wiederholung der Physiologie sollen anhand von Fallbeispielen aus der Kleintierpraxis häufige und weniger häufige Erkrankungen vorgestellt, diskutiert und Therapieansätze aufgezeigt werden. Im Fokus stehen die strukturierte Aufarbeitung gastrointestinaler Leitsymptome, die Interpretation von Labortests sowie bildgebender Diagnostik und schließlich die verschiedenen Therapiemöglichkeiten gastrointestinaler Erkrankungen von Hund und Katze. Gemeinsam erarbeiten wir einen Leitfaden für eine zielführende Schritt-für-Schritt-Diagnostik als Basis und Hilfestellung für die Aufarbeitung eigener Fälle.
Lernziele:
· Physiologie der Verdauung – Was geht rein, was kommt raus?
· Interpretation von Labortests sowie Planung und Durchführung weiterführender Untersuchungen bei Magen-Darm-Erkrankungen
· Therapie und Monitoring verschiedener gastrointestinaler Erkrankungen
- Physiologie des Magen-Darm-Traktes
- Fallbeispiele aus der Praxis – Teil 1
- Fallbeispiele aus der Praxis – Teil 2
- Diskussion und Verabschiedung
Samstag, 13. Mai 2023
09.00-18.15 Uhr
Wissenschaftliches Hauptprogramm
Begrüßung
M. Hecker, Leipzig: Über den Tellerrand – Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich des Gastrointestinaltraktes beim Menschen
M. Diener, Gießen: Physiologie der Verdauung – Kurz und knapp!
W. Bäumer, Berlin: Sinn und Unsinn des Einsatzes von Antibiotika bei der Behandlung gastrointestinaler Erkrankungen
K. Kalenyak, Leipzig: Internistische akute Notfälle und wie ich sie behandle! Gibt es noch mehr als AHDS?
I. Burgener, Wien (A): Chronische Erkrankungen von Magen und Darm – Ein langer Weg zum Ziel
K. Kalenyak, Leipzig: Kot zu Gold machen – Kottransplantation als Ultima Ratio
E. Ludewig, Wien (A): Röntgendiagnostik bei Erkrankungen des MDT – Oldfashion oder total hip?
C. Köhler, Leipzig: Ohne Sonographie des MDT geht es nie – oder doch nicht so gut wie man denkt?
J. Stiller, Mississauga, Ontario (CAN): Das klassische Endoskop hat ausgedient, Kapselendoskopie ist der neue Trend – Vielleicht etwas vorschnell?!
D. Dahlem, Ettlingen: Labordiagnostik bei Magen-Darmerkrankungen – Was macht Sinn, gibt es eine Minimal- und Maximalvariante?
I. Vervuert, Leipzig: Welche Diät für welchen Zweck – Eigentlich ganz einfach, oder?
I. Vervuert, Leipzig: Barfen bei Hund und Katze – Besser als der Ruf?
Sonntag, 14.05.2023
09.00-13.00 Uhr
M. Alef, Leipzig: Der Darm ist der Vater aller Trübsal, auch in der Anästhesie
L. Theyse, Leipzig: Der Chirurg muss es dann richten! Besonderheiten, Komplikationen und Strategien, um dies zu verhindern
A.Daugschies, Oldenburg: Parasiten, Parasiten, Parasiten!
Häufig das Problem!
W. Baumgärtner, Hannover: Was kann der Pathologe diagnostizieren, was kann er nicht diagnostizieren und noch wichtiger: Was braucht er dafür?
Anmeldung:An der Alten Post 2
35390 Gießen
0641-98 44 46 0
veranstaltungen@dvg.dewww.dvg.de
Teilnehmerbegrenzung: keine
Homepage: www.dvg.de
Anerkennung: ATF-Anerkennung ist beantragtVeranstalter
DVG Service GmbH
An der Alten Post 2
35390 Gießen